Wohnen im ehemaligen Schulhaus

Ort:

Kanton Zürich

Jahr:

2019

Bautyp:

Umbau

Bauphase:

Realisierung

Kategorie:

Wohnen

Fotograf:in:

Das ehemalige, im Jahre 1854 erbaute Schulhaus befindet sich in der Gemeinde Hombrechtikon, etwas ausserhalb des Gemeindezentrums in einer ländlichen Umgebung. Das Gebäude ist geprägt durch den Mittelrisalit in der Hauptfassade, den Eingang an der seitlichen Giebelfassade und einen in den 1970er Jahren errichteten, von aussen volumetrisch gelungenen Anbau mit Flachdachterrassen an der Nordfassade im ersten Obergeschoss. Die historische Bausubstanz ist ein Mehrwert für die Liegenschaft, den es bewusst zu erhalten galt. Der Fokus lag insbesondere auf dem ehemaligen grossen Klassenzimmer im Erdgeschoss, das heute als Wohnraum und Küche dient. Dieser Raum wird durch zwei filigrane Gusseisenstützen geprägt, die die Lasten der großen Spannweite in das Untergeschoss ableiten. Dank dieser filigranen Konstruktion konnten die Schüler damals problemlos auf die Schultafel blicken. Heute sind die Gusseisenstützen Zeugen der früheren Nutzung und verleihen dem Wohnraum eine elegante Note. Weitere gezielte Eingriffe im Erdgeschoss haben es ermöglicht, eine Geschosswohnung mit angrenzendem Garten, neuem Gartenhaus und einer Terrasse zu schaffen. Im Obergeschoss und im Dachgeschoss wurde die bestehende Struktur der Schulräume übernommen, um Ateliers, Büros und Therapieräume zu schaffen. Der bewusste Umgang der Bauherrschaft mit ökologischem Gedankengut hat es ermöglicht, Bauteile wiederzuverwenden, Bestehendes aufzufrischen oder zu ergänzen. Gesimse wurden in Sandstein bei Mauerdurchbrüchen ergänzt, beim Gartenhaus Fenster wiederverwendet, die Holztreppe im Treppenhaus wurde freigelegt, abgeschliffen und geölt, Bodenbeläge mit keramischen Platten ergänzt und die Wände mit Naturfarbe aufgefrischt. Unsere Aufgabe lag darin, den ursprünglichen Zustand vor dem massiven Eingriff im Inneren, der durch den Anbau in den 70er Jahren vorgenommen wurde, wiederherzustellen und die Schönheit des alten Schulhauses wieder sichtbar zu machen. Zudem wurde eine Photovoltaikanlage subtil in das Schrägdach integriert, ohne die architektonische Sprache von Traufe und Ortgang zu verändern. Die Bauherrschaft hat beim Umbau selbst mitgeholfen, was zu einem geschätzten intensiven Austausch beigetragen hat, den bewussten Umgang mit Baumaterialien sowie die Identität mit dem Gebäude förderte.

PLAN: Grundriss Erdgeschoss
PLAN: Skizze Fassade
Haupteingang
Eichentreppe
Eingangasbereich
Küche
Badezimmer
Gartenhaus
Dachrand
Holzläden
Photovoltaikanlage
Treppenhaus
Treppenhaus
Korridor